ESV Luzern: Eisenbahner Sportverein Luzern

Bergtour Ruchälplistock-Jakobiger vom 22. Juli 2021

Voller Vorfreude machte ich mich auf die Anreise nach Intschi, wo sich unsere Gruppe für die heutige Wanderung treffen wollte. Bereits in Erstfeld traf ich auf weitere Teilnehmer. Martin, unser Tourenleiter, hat uns allen frühzeitig mitgeteilt, dass er ein wenig später eintreffen werde. So konnten wir auf der sonnigen Terrasse vom Restaurant Alpenblick bei der Bergstation der Seilbahn Intschi – Arnisee einen Startkaffee geniessen. Kurz darauf stiess Martin ebenfalls zu uns und wir starteten gemeinsam. Dank dem schönen Wetter konnten die Hosenbeine zeitig hochgekrempelt oder abmontiert und die Sonnenhüte aufgesetzt werden.

Der Wanderweg folgte kurze dem Westufer des Arnisees entlang. Bei der Verzweigung am Ende des Sees nahmen wir den steilen Bergweg durch den Grüen Wald Richtung Sunnig Grat in Angriff. Nach den ersten 600 Höhenmeter stärkten wir uns mit feinem Kuchen und Getränken in der Sunniggrathütte. Die Dekorationen auf allen Tischen, mit viel Liebe bis ins kleinste Detail selbst hergestellte Holzschuhe, verlieh der Hütte eine gemütliche Atmosphäre. Gestärkt gingen wir den relativ sanft ansteigenden Weg weiter.

Die Blumenvielfalt war einfach einmalig schön und begleitete uns den ganzen Tag. Je mehr wir uns dem Ruchälplistock näherten, um so steiler wurde der Weg. Plötzlich «piepste» es und drei junge Schneehühnchen und ihre Mutter ergriffen die Flucht in alle Richtungen. Je höher wir kamen, desto öfters galt es, ein paar ziemlich ausgesetzte Stellen (Drahtseilsicherung) mit leichter Kraxelei zu überwinden. Unser erstes Ziel, das Gipfelkreuz vom Ruchälplistock (2’476 m) erreichten wir nach ein paar letzten Metern über eine exponierte Felsenplatte mit Kettensicherung. Während der Stärkung aus dem Rucksack ergriff Ruedi die Gamelle mit dem Gipfelbuch. Das Gipfelbuch hatte sich mit Wasser vollgesogen und ein Eintrag zu machen war unmöglich. Das Buch wieder in die Gamelle zu verstauen, wurde für Ruedi eine richtige Herausforderung. Die Schnur des Gamellendeckels war verdreht und somit war es eine Kunst, den Deckel richtig aufzusetzen. Natürlich fehlten die Kommentare der restlichen fünf Nasen nicht. Mit der Unterstützung von Martin konnte Ruedi die Schnur entwirren, den Deckel richtig aufsetzen und die Gamelle unter dem Felsen verstauen.

Den Rucksack wieder gepackt stiegen wir die steile Felsplatte runter, Richtung Jakobiger blieb der Abstieg steil und war immer wieder mit seilgesicherten Passagen versehen. Letzte Schneeflecken konnten umgangen werden und bald stiegen wir hoch zum Gipfelkreuz vom Jakobiger (2’505 m). Von dort hatten wir eine grandiose Aussicht über das halbe Urnerland. Angeregt wurde über verschiedene Hütten und weitere Wanderungen diskutiert. Weiter ging der Abstieg in Richtung Leidseepass, einem kurzen Gegenanstieg zu einem Übergang und dann hinunter zur Leutschachhütte. Der Hunger wurde durch den feinen Duft aus der Küche angeregt, und so stärkten wir uns vor dem letzten Abstieg. Das Essen war ausgezeichnet und die junge Hüttenmannschaft so freundlich, dass Gerhard den Kaffee nicht mehr bei uns am Tisch einnahm, sondern sich zu ihnen gesellte.

Von der Leutschachhütte führte ein wunderschöner Hüttenweg zurück zum Arnisee. Etwa fünf Minuten vor der Bergstation der Seilbahn wollte Ruedi noch einen Abstecher in die kleine Sennhütte von Herrn Schilter machen. Er schwärmte richtig von diesen feinen Joghurts. Ich glaube, wenn wir nicht die letzte Luftseilbahn hätten erwischen müssen, würden wir noch heute in dieser geselligen Runde mit Herrn Schilter und den feinen Joghurts sitzen. So ging der wunderschöne Wandertag langsam dem Ende zu. Unten bei der Talstation der Seilbahn verabschiedeten wir uns von Martin. Glücklich und etwas gezeichnet von den rund 1300 Höhenmeter und der mehrstündigen Wanderung sassen wir im Postauto, das uns Richtung nach Hause führte.

Wir alle, Gerhard, Ruedi, Marcel, Res und Christine danken Martin recht herzlich für die wunderschöne Bergwanderung im Urnerland. Danke Martin!