ESV Luzern: Eisenbahner Sportverein Luzern

ESV Luzern ist Fussballmeister 2018

  1. SVSE Outdoor-Fussballschweizermeisterschaft vom 30. Juni 2018 in Giubiasco

 

An jenem heissen Sommer-Samstag versammelte sich eine bunt zusammen gewürfelte Fussballer-Truppe, um die gemeinsame Zugreise ab Luzern beziehungsweise Arth-Goldau rasant gen Süden in die Sonnenstube – ja es wurde noch heisser! – anzutreten. Bunt zusammen gewürfelt deshalb, weil die Sportgruppe Zugpersonal Innerschweiz wie auch der ESV Luzern etwas ungleich verteilt ihre jeweilig letzten verfügbaren Teilnehmer für die diesjährige Schweizermeisterschaft der Fussball-Eisenbahner in Giubiasco entsandten.

Mit der Ankunft des EC 13 um 08.47 Uhr in Bellinzona gesellten sich die noch fehlenden zwei Akteure zu unserer Mannschaft hinzu, womit die minimale Anzahl an 11 Balltretern komplettiert wurde.

Nach einem 20 minütigen Fussmarsch ab der Station Sant’Antonino zum Stadion Comunale di Giubiasco entlang der Gemüseanbaufelder der Magadino-Ebene konnte im Kabinengang durch unseren Coach Stefan Reichmuth mit geschickter Verhandlungstaktik und seinen Beziehungen zu „grande Frizz“ noch ein Ersatzspieler namens Aurelio Peduzzi für unsere Squadra gewonnen werden. So amtete Aurelio einerseits als Coach für die UFS Ticino und andererseits verstärkte er unsere Farben aus Luzern.

Bereits beim Startspiel, welches nach dem obligatorischen Warm-up angepfiffen wurde, hatte Aurelio diese intensive Doppelrolle an der Seitenlinie inne, da wir gegen die Lokalmatadoren des UFS Ticino das Turnier lancierten.

Mit einer guten defensiven Leistung konnten wir die Null hinten lange halten und hatten die Tessiner gut im Griff, obschon diese ein Chancenplus erarbeiten konnten. In der 18. Minute blieb uns gar ein Hands-Penalty als möglichen Lucky-Punch durch die stumm gebliebene Pfeife des Schiris verwehrt. Fast im Gegenzug konnte Eros seinen Gegenspieler im Strafraum nur rechtswidrig stoppen, womit der gesuchte Elfmeter des Tessiner-Stürmers gegeben wurde und die Ticinesi somit mit 1:0 kurz vor Schluss in Führung gehen konnten, was in der kurzen Restzeit des Spiels nicht mehr korrigiert werden konnte.

Das Startspiel zwar verloren, jedoch die Moral noch lange nicht, denn weitere 2 Gruppenspiele und das sichere Viertelfinalspiel, welches alle 8 gemeldeten Teams bestreiten konnten, standen ja noch an. So konzentrierten wir uns weiterhin auf eine defensiv solide Leistung mit schnellen Kontern und raschem Umschaltspiel, wie dies auch an der WM in Russland meist erfolgreich praktiziert wurde.

Gegen das Team „Lok. Schmalspur“ mit viel RhB-Power gelang diese Taktik ziemlich gut, denn relativ früh im Match konnten wir durch einen Abstauber von Fabio Ferrari, welcher blitzschnell zu Ehren seines Nachnamens reagierte und so die Unsicherheit des gegnerischen Torwarts eiskalt ausnützte, in Führung gehen. Mit etwas Glück blieb auch unsere Abwehr schadlos. Mit einem 40m Weitschuss konnte unser Captain Luki den Goalie erneut düpieren, denn dieser liess den durchaus haltbaren Schuss zu unseren Gunsten ins Netz fallen.

Mit dem souveränen 2:0 Sieg ging’s in die Mittagspause, wo es noch etwas Geduld bedurfte bis die feine Tessiner-Grigliata genossen werden konnte.

Gestärkt und mit der steten Flüssigkeitszufuhr versorgt, ging es gegen das ZVL-NT Olten bereits ins letzte Gruppenspiel. Wir zeigten eine ansprechende und sehr gute Teamleistung gegen dieses technisch sehr versierte und junge Team aus Olten. Leider aber verloren wir durch eine kleine Unkonzentriertheit in der Abwehr den Match mit 0:1, womit wir nach der ausgespielten Gruppenphase mit sehr knappen Abständen in der Rangliste nur als Gruppenletzter glänzen konnten.

Von nun an galt es also auf die Siegesstrasse zurück zu kehren, wenn hier noch was gerissen werden sollte, denn ab dem Viertelfinal, welchen wir gegen den ESC Soldanella als Gruppenerster der Gruppe B auszutragen hatten, zählen bekanntlich nur Siege, um weiter zu kommen.

Mit einer erneut soliden Mannschaftsleistung und dem stetig verbesserten Zusammenspiel von Match zu Match konnten wir die Angriffsversuche der Ostschweizer tadellos unterbinden. In der 17. Minute konnte der Rückstand jedoch nur mit viel Dusel, etwas beanspruchtem Glück und mit vereinten Kräften erst im 4. Abwehrversuch beseitigt werden. Auch die Tatsache, dass wir das gesamte Spiel mit einem Mann mehr auf dem Platz bestreiten konnten, war für uns erst kurz vor Schluss ein Vorteil. Noé traf nach seinem vierten Anlauf-Solo zum 1:0 Endstand, womit wir uns doch tatsächlich für’s Halbfinale qualifizieren konnten.

Bei mittlerweile brennend heissen Tempertaturen um die 35° C erholten wir uns kurz im Schatten eines Baumes, bevor wir gegen den ESV Olten antraten. Ohne Konzeptänderung unserer Taktik ging es auch in diese Partie. Durch kleine Mätzchen wie das unbeabsichtigte „uf d’Füess stah“ von Orly, welches ein neymarsches Geheule und eine entsprechende Rolle des Gegners am Boden in den Startminuten verursachte und so den Tarif dem Gegner gleich mitgeteilt wurde, sowie durch sehr sehenswerte Paraden unseres talentierten Goalies konnten die Angriffsversuche allesamt blockiert werden. Natürlich hatten aber auch wir viele Chancen ungenutzt verstreichen lassen. Eine weitere Grosschance durch Noé, in welcher er regelwidrig mit einer Notbremse gefoult wurde, wurde durch den Schiri nicht geahndet. Hier wäre der Videobeweis und der Einsatz des VR-Schiedsrichters sehr nützlich gewesen. Doch auch ohne Videobeweis und doppelten Boden akzeptierten wir diesen Entscheid, spielten weiter nach vorne und konnten durch den beherzten Auftritt unseres einzigen Ersatzspielers Aurelio mit seinem sauberen Schuss ins Glück doch noch in Führung gehen. Der Vorsprung wurde denn auch bis zum Schluss verwaltet und so schoss uns grande Aurelio ins Finale! An dieser Stelle „grazie mille, Aurelio, per il tuo sforzo grande nella nostra squadra“!

So absolvierten wir in der Tessiner Hitze tatsächlich noch eine weitere Partie. Im Finale durften wir nochmals gegen die Jungs des ZVL-NT aus Olten antreten. Ohne jeglichen Erwartungsdruck konnten wir befreit aufspielen, erarbeiteten uns aus einer kontrollierten Defensive zahlreiche Chancen und hatten – so schien es zumindest – die bessere Kondition in den Beinen. Zwar verzeichneten die Oltner noch einen Lattenschuss beim Stand von 0:0, doch konnten durch Noé (2 Treffer) und Claudio (1 Treffer) schon bald darauf die Weichen in Richtung Sieg vorzeitig für uns gestellt werden.

Mit dem Schlusspfiff feierten wir den souveränen 3:0 Sieg ausgiebig, denn soeben konnten wir uns „Eisenbahner-Schweizermeister 2018“ nennen! „Meischter, Schwiizer-Meischter – schalala lala la!!“

Was am Morgen früh noch harmlos und ohne allzu grosse Erwartungen an den Turnierverlauf begann, mündete am Schluss des Tages mit einem grossen Sieg, einer riesigen Freude über den erzielten Meistertitel und mit einer grossen Sause anlässlich des nach Luzern ans Luzerner Fest getragenen Pokals!

 

Football came home to Lucerne… mitgewirkt an diesem Erfolg haben:

Stefan Reichmuth, Tim Wüthrich, Michele Ferramosca, Johannes Bieri, Lukas Wüest, Eros Ferreria, Noé Tshomba, Orlando Scheuber, Claudio Coray, Fabian Zgraggen und Fabio Ferrari

 

Auf die Titelverteidigung im nächsten Jahr…

und mit bestem Dank für den Einsatz aller in diesem Jahr!

 

Orlando