ESV Luzern: Eisenbahner Sportverein Luzern

Wanderung Vier-Quellenweg 20.-23.08.2022

Samstag

Ab Arth-Goldau ist die Gruppe komplett und der Treno Gottardo bringt uns nach Göschenen. Per MGB geht’s weiter über Andermatt (mit Kaffeehalt) zum Oberalppass. Jetzt ist der gemütliche Teil vorbei und es gilt die Wanderschuhe zu schnüren. Bei bedecktem Himmel und teilweise etwas Nebel geht’s aufwärts der ersten Quelle entgegen zum Lai de Tuma. Hier entspringt der Rhein. Beim Ausfluss des Sees ist es möglich, den Rhein trockenen Fusses zu überqueren und dies ohne Brücke. Da das Wetter nicht zum Picknicken einlädt, machen wir einen Abstecher zur Maighelshütte, wo wir uns bestens verpflegen können. So schaffen wir den Aufstieg zum Maighelspass problemlos. Hier können wir uns bei Sonnenschein ausruhen. Vorbei an einem schönen See kommt schon bald unser heutiges Tagesziel, die Vermigelhütte ins Blickfeld, die wir nach einer kurzen Gegensteigung erreichen.

Sonntag

Heute scheint uns die Sonne bereits am Morgen ins Gesicht und wir wandern los Richtung Sellapass. Marcel machte schon am Vorabend klar, dass wir vom Pass aus unbedingt den Giübin besteigen müssen. So nehmen wir diesen Umweg. Kurz vor dem Gipfel werden wir von Prominenz überholt. Alt-Nationalrat Franz Steinegger hat das gleiche Ziel. Auf dem wirklich herrlichen Gipfel wird er von Marcel gleich noch beauftragt ein Gruppenfoto von uns zu machen, was er mit etwas Mühe (Finger vor der Linse) auch schafft. Als Dank darf er noch auf ein Gruppenfoto mit uns. Wir geniessen die herrliche Rundsicht über die Urner-, Tessiner-, Walliser- und Berneralpen. Nach einer ausgiebigen Rast beginnt der Abstieg Richtung Lago della Sella. Auf einer Alp in einer alten Militärbehausung gibt’s sogar noch etwas zu Trinken und einen Schwatz mit der Besitzerin. Runter zum See, über die Staumauer und längere Zeit einer Asphaltstrasse entlang erreichen wir den Gotthardpass. Nach der Ruhe der letzten 2 Tage wird das „Gewusel“ hier fast ein bisschen viel. Doch bis zum Eindunkeln wird es auch ruhiger.

Montag

Da Blanca Probleme mit dem Rücken hat, wird sie heute per ÖV nach Hause reisen. Schade!

Am frühen Morgen ziehen Nebelschwaden über den Gotthardpass. Diese lösen sich bis zu unserem Abmarsch aber fast vollständig auf, so dass wir wieder bei Sonnenschein starten. Nach einem kurzen Abstieg geht’s aufwärts zum Lucendrostausee, diesem entlang Richtung Lucendropass. Kurz vor der Passhöhe erreichen wir die Quelle der Reuss, die bei einem hübschen See entspringt, dessen Ufer zu einer Rast einlädt. Auf der anderen Seite des Passes erblicken wir tief unter uns das Bedrettotal und auf der anderen Seite das Gebiet um die Cristallina. Nach einem Abstieg erfolgt ein etwas mühsames Wegstück auf einer breiten Alpstrasse. Aber die Aussicht auf die Tessinerberge entschädigt uns dafür. Jetzt erfolgt der von Hans schon lange angekündigte letzte Aufstieg Richtung Hütte. Dieser führt uns in ein wunderschönes Hochmoorgebiet, das sich zwar etwas trocken, dafür bereits in herbstlichen Farben zeigt. Ein letzter kurzer Aufstieg und wir erreichen die herrlich gelegene Pianseccohütte. Hier geniessen wir bis zum Nachtessen die Terrasse und einige auch ausgiebiges Appenzellergeplauder.

Dienstag

Auch auf der letzen Etappe werden wir von der Sonne begleitet. Über Alpwiesen geht’s weiter oberhalb des Bedrettotals Richtung Nufenenpass. Bei Ciuréi di Mezzo überqueren wir die Passstrasse. Weiter aufwärts begegnen wir dem Kuhhirt auf dem Motorrad. Er treibt die Kühe weiter nach oben da sie jetzt noch etwas Kraft für den Aufstieg haben. Wegen des trockenen Wetters ist fast kein Gras mehr vorhanden und die Kühe sehen mager aus.

Bald sehen wir die Quelle des Ticino, ebenfalls bei einem kleinen See. Weiter aufwärts, teilweise durch vulkanartige Landschaften erreichen wir den Nufenenpass des Wanderweges. Der Strassenpass liegt etwas nördlich. Der Hunger treibt uns ins dortige Restaurant. Frisch gestärkt beginnt der lange Abstieg. Zurück zum Fussgängerpass und dann hinunter Richtung Goms. Hier musste der Wanderweg auf einem Teilstück wegen Steinschlaggefahr neu angelegt werden. Bei Ladstafel überquert der Weg auf einer historischen Brücke den Bach und folgt diesem weiter talauswärts.

Vielen Dank an Hans für die Organisation dieser tollen Tour. Wir freuen uns bereits aufs nächste Jahr.

Nachtrag vom Reiseleiter

Blanca hat uns am Montag verlassen. Die Schmerzen im Brustwirbelbereich waren zu heftig. Als Nächste bestieg Kathrin am Dienstag bei der Station Ladstafel am Nufenenpass das Postauto. Gäste am Abend. In Ulrichen wurde der Wanderleiter fast fluchtartig verlassen. Marcel nahm den Zug Richtung Brig. Ruedi fand eine Verbindung via Grimsel – Meiringen spannend. Nach einem Glas Wein und einem Walliserteller bestieg Margrit den Zug Richtung Brig. Und in Arth-Goldau verabschiedete sich Franz von der «Gruppe». Immerhin Paul begleitete den Wanderleiter bis Luzern. Wie ist das mit «Flöhe hüten» ? Spass hat es gemacht.  DANKE