Nein, so habe ich mir dies nicht vorgestellt. Um den Zug zu erreichen, müssen wir bereits den Schirm aufspannen. Wahrlich, so wird das Wandern keinen Spass machen. Auf der Fahrt in Richtung Biel können wir noch nicht so recht glauben, dass dieser morgendliche Regenschauer der letzte während des Wochenendes gewesen war.

In Biel ist unsere Wandergruppe beinahe komplett. Doch statt in den Jura weiterzufahren, sind wir dank SBB gezwungen, unser Stammlokal vis-à-vis Bahnhof aufzusuchen. So lassen wir der Sonne noch etwas mehr Zeit, sich gegen die Wolken durchzusetzen. Und wirklich, in Muriaux können wir bei schönem Wetter unsere Wanderung beginnen. Hier wartet bereits Marco auf uns, welcher bereits von Saignelégier hierher marschiert ist. Bis zum Spiegelberg ist es nicht weit. Der kurze Abstecher zur Hütte und zum Gipfelkreuz lohnt sich schon wegen des Tiefblicks auf das Tal des Doubs. Haben TV und ich hier wirklich vor einigen Jahren die Gratüberschreitung gemacht. Ich glaube, ich würde mir dies heute nicht mehr zutrauen. Zu steil erscheinen mir die Kalkfelsen. Da bin nun froh über den schönen Weg, welcher zu diesem Aussichtspunkt führt.

Nach der Einnahme von etwas Behelfsverpflegung, wollen wir nun doch nach Le Noirmont absteigen, wo wir zum Mittagessen angemeldet sind. Die Küche des Hirschen mundet uns ausgezeichnet, aber schliesslich sind wir nicht auf einer kulinarischen Tour, sondern auf einer zweitägigen Wanderung am Doubs. Diesen haben wir jedoch nur aus der Ferne betrachten können. Also sollten wir uns schon noch etwas anstrengen, um in seine Nähe zu kommen.

Das es von Le Noirmont zu unserem Etappenziel doch etwas zu weit ist, gönnen wir uns vorerst eine Zugfahrt nach Les Bois. Von hier geniessen wir die Wanderung über die Weiden der Freiberge und bewundern die schönen Blumen oder schauen den noch etwas ungelenken Fohlen zu. Bei Les Aidges verlassen wir die Hochebene und steigen hinunter zum Cul des Prés. Von hier führt ein abenteuerlicher Weg über Leitern hinunter in die Combe de Biaufond. Dort unten sind die Bäume und Felsen mit Moos überzogen und der Wald könnte aus einem Märchenfilm stammen. Nach zwei Stunden erreichen wir das Ufer des Doubs und einige Schritte weiter unsere Unterkunft im Maison Biaufond, wo vor dem Nachtessen noch genügend Zeit bleibt, um die Sonnenstrahlen zu geniessen.

Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück starten wir ausgeruht zu unserer Flusswanderung dem Doubs entlang. Zuerst ein kleines Stück auf der französischen Seite, dann kurze Zeit der Strasse entlang erreichen wir das Maison Monsieur. Doch ist es noch zu früh, um einzukehren. Immer in Ufernähe führt der Weg von hier dem Fluss entlang, welcher hier eher einen See bildet. Von der Strömung ist jedenfalls nichts zu merken. Bei der Hütte von Les Graviers machen wir die erste Pause.

Weiter geht es von hier flussaufwärts bis zum Kraftwerk von Châtelot. Abwechslungsreich, in stetem Auf und Ab, wandern wir unserem Ziel entgegen. Zwischendurch führt der Weg über Felsbänder, unter Überhängen hindurch, oder auch durch Wasser vorhänge hindurch. Bei der Barrage du Châtelot erreichen wir den Lac de Moron, welchem wir von nun an bis zum Saut du Doubs folgen. Dieser kündet sich mit lautem Getöse an. Anscheinend führt der Doubs momentan viel Wasser, jedenfalls wirkt der Wasserfall imposant. Von der Aussichtsplattform lässt er sich auch gut beobachten.

Nur noch zehn Minuten trennen uns von den Hôtels du Saut am Ende des Lac des Brenets. Hier endet unsere Wanderung und es bleibt noch genügend Zeit, vor der Abfahrt des Schiffes die verbrauchten Kalorien zu ersetzten.

Anscheinend wurde dies zu ausgiebig gemacht, sonst kann ich mir nicht erklären, wieso zwei Personen freiwillig die 120 Höhenmeter von der Schiffsanlegestelle zum Bahnhof in Les Brenets zwei Mal zurückgelegt haben.

Vielen Dank an Hans für die Organisation dieser schönen Wanderung im Jura, an welcher Anita, Blanca, Cécile, Esther, Gabi, Margrit, Hans (Tourenleiter), Hansjürg, Marcel Sidler, Marcel Hofer (Bericht), Markus und Roli teilgenommen haben. Schade, dass sich Franz und Doris unfallbedingt abmelden mussten. Ich wünsche Franz schnelle Genesung und hoffe, dass er bald wieder an einer Wanderung teilnehmen kann.

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