Gründonnerstag, 29. März 2018
Bericht ist in Bearbeitung
Karfreitag, 30. März 2018
Über Nacht haben sich die Nebelschwaden definitiv verzogen. Wie von den Meteorologen prognostiziert, erwartet uns ein sonniger Morgen. Der Föhn sollte noch bis in die Abendstunden für trockenes Wetter sorgen.
Für Peter gibt es ein spezielles Erwachen: sein Proviantsack, den er gestern auf der Terrasse in die Kühle gestellt hatte, ist verschwunden. Die Indizien sind recht klar: gemäss dem Wirtepaar schleichen drei Füchse regelmässig um das Haus, die Fuchsspuren sind vorhanden und Marcel hat gestern Mister Reineke gerochen. Die gross angelegte Suche bleibt erfolglos, und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Bannalper Schonegg. Wir erreichen zügig den Übergang ins Grosstal. Die Wächte entlang des Grats ist dieses Jahr enorm; ich kann mich nicht erinnern, jemals an dieser Stelle solch markanten Schneeverwehungen gesehen zu haben. Martin wählt wegen der erheblichen Lawinengefahr eine sichere Variante über den verlängerten Rücken. Hier ziehen wir die Felle ab und kurven hinunter zur kleinen Ebene oberhalb des Schöntals. Dort heisst es, wieder die Felle zu montieren und in Richtung Ruchstock aufzusteigen.
Inzwischen verdecken die hohen Wolken teilweise die Sonne und in der Höhe wirbelt der starke Wind den Schnee umher. Wir beschliessen auf ca. 2‘500m, auf den Gipfel zu verzichten – wer weiss, wie lange der Föhn noch hält. Die Abfahrt im oberen Teil ist wider Erwarten hervorragend: der Schnee ist recht locker und wir hinterlassen sieben herrliche Spuren im bisher unverfahrenen Hang. Die restlichen Höhenmeter hinunter ins Grosstal sind ebenfalls gut zu fahren, auch wenn der Schnee zunehmend feuchter wird. So gelangen wir problemlos auf die Alpstrasse, die uns in Richtung St. Jakob im Isenthal führt. Wer hätte das gedacht: wir können – mit kleinen Unterbrüchen – mit den Skis bis wenige Meter vor die Seilbahnstation fahren.
Das Isenthal ist mit dem öffentlichen Verkehr nicht so gut erschlossen. Deswegen heisst es nun, auf den nächsten Bus zu warten. Dafür geniessen wir noch den Sonnenschein. Während der Fahrt mit dem Postauto nach Flüelen ist die volle Wucht des Föhns zu erleben: die Windsurfer springen auf dem Urnersee über die Wellenberge und das Schiff fährt die Station Isleten wegen des starken Windes nicht an. So lange wird sich der Föhn allerdings nicht halten. In Richtung Erstfeld hängen die Wolken bereits tief und kurz nach der Ankunft zu Hause beginnt es zu regnen.
Vielen Dank an Martin für die kompetente Leitung der Tour.
Gruss von Kurt (Corrado)