Mittwoch, 11. März 2020

Auf der Fahrt nach Bellinzona findet sich unsere Gruppe (Rita, Esther, Ruedi, Erwin, 2 x Marcel, Kurt, Martin und ich). Bei schönem Wetter fahren wir mit dem Postauto nach San Bernardino. Hier treffen wir noch Thomas, der via Chur angereist ist. Nach der Kaffeepause, rüsten wir uns für die Nachmittags-Skitour.

Ab der Talstation der Luftseilbahn (nicht mehr in Betrieb seit 2009), geht’s der Skipiste entlang bis zum Bergrestaurant Confin Basso (geschlossen). Nach einer kurzen Pause bis zur Alp Confin auf 2380 müM und noch weiter bis zum Skiliftende. Die Herren, machen noch ein paar Spitzkehren, den 30 gradigen Steilhang hoch, auf den Pass de Omenit 2651 müM.

Wir geniessen die erste Abfahrt mit etwas Bruchharst und weichen Sulzschnee.

Donnerstag, 12. März 2020

Pünktlich um sieben Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Frühstück. Nach der gestrigen Einlauftour, soll es heute richtig losgehen. Deshalb bedienen wir uns vom Zmorgebuffet auch noch reichlich für den Profiant. Kurz nach acht Uhr starten wir, die Skier über die vereiste Brücke tragend, an hässlichen Appartement Häuser vorbei an den Dorfrand. Endlich liegt genügend Schnee auf dem Weg. Die Skitour kann beginnen. Vorbei an Gareida Sot folgen wir dem Ri di Pescion. Die wärmenden Sonnenstrahlen lassen bereits etwas Schweiss fliessen. Auf etwa 1800m müssen wir die steile Schlucht queren, da der Führende den falschen Weg gewählt hatte. Mit ein paar zusätzlichen Spitzkehren und innerlichem Fluchen schaffen wir diesen Test fast mühelos. Auf der anderen Talseite wird es wieder kühler, da die Sonne noch nicht über dem Berg steht. Wir folgen nun dem Ri de Fontannalba ins Val Vignun. Nach circa 6km Distanz und 720 Höhenmeter erreichen wir den Punkt 2326m, wo wir endlich zum Gipfel aufsteigen dürfen. Wieder wählt Martin eine angenehme Spur mit nur 2 Spitzkehren. Infolge Schneemangel lassen wir die Skier auf 2820m liegen und stapfen zu Fuss weiter. Bis zum Gipfel ist es nicht mehr weit, aber der schmale und zum Teil vereiste Grat fordert noch etwas Aufmerksamkeit. Nach etwas mehr als 5 Stunden stehen wir glücklich und zufrieden auf dem Piz Vignun  2858m. Um uns herum sehen wir hunderte schneebedeckte Gipfel. Einzelne kennen wir, die anderen sind einfach nur schön anzuschauen.

Der Fussabstieg verlangt nochmals etwas Konzentration. Ab dem Skidepot fahren wir genüsslich die unverspurten Hänge runter. Mit etwas Glück finden wir sogar noch etwas Pulverschnee, der ab 2500m mehr und mehr feucht wird. Das Val Vignun wird flacher und flacher, bis wir still stehen. Nochmals ziehen wir die Felle auf. Die Damen wählen den angenehmen Weg im Tal und die Verrückten steigen nochmals 170m auf. Nachdem Zusammentreffen sind sich die Verrückten einig, dass sich der Abstecher nicht gelohnt hat. Gemeinsam fahren wir die 4km in einer halben Stunde nach San Bernardino runter.

Freitag, 13. März 2020

Wir sind nicht abergläubisch und haben uns für heute eine anspruchsvolle Tour vorgenommen: Das Zapporthorn 3155m. Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet haben alle ihre Kraftreserven aufgefüllt. Die Tour beginnt gemächlich. Durch leichten Föhrenwald erreichen wir die im Jahre 1770 erbaute Passstrasse. Die Römer nannten diesen Passübergang „Mons avium“ (Vogelberg). Darum auch der Name des „Piz Uccello“ (Vogelhorn). Nach einigen Kehren, den bissigen Nordwind im Gesicht, erreichen wir die Hütten von „Ca de Mucia“ 1920m, wo wir im Windschatten unseren ersten Tee-Halt machen. Nun verlassen wir die Passstrasse und schwenken Richtung „Coston de Mucia“. Martin legt eine nicht zu steile, kraftsparende, ans Gelände angepasste Spur. In den windgeschützten Mulden wärmt die Märzsonne. Der Schweiss rinnt und der aufgeweichte Schnee lässt uns von einer Abfahrt bei herrlichem Sulzschnee träumen. Das Tal zieht sich in die Länge. Wir erklimmen Steilstufe um Steilstufe und kommen unserem Ziel immer näher. Das Aufsteigen mit den Ski hat etwas Meditatives. Man hat Zeit, den wunderschönen “Piz de Mucia“ zu betrachten, geniesst die Stille und hängt seinen Gedanken nach. Endlich kommt das Zapporthorn in Sicht. In Spitzkehren steigen wir die steile Flanke zum Skidepot auf 3030m hoch. Bis zum Gipfel sind noch strenge 125 Hm zu bewältigen. Mit Steigeisen und Pickel erklimmen wir die steile, leicht vereiste Rinne zum Zapportgrat. Ab da finden wir bis zum Gipfel guten Trittschnee. Der Wind ist schwach und verdirbt uns die Gipfelrast nicht. Uns bietet sich ein einmaliges Panorama. Am Horizont reiht sich Bergspitze an Bergspitze. Auf der tiefer gelegenen Nebeldecke zeigt sich ein „Halo“. Welch ein Glück, so ein seltenes Wetter Phänomen zu sehen.

Den Abstieg gehen wir vorsichtig an. Bei der steilsten Stelle richtet Martin für mich und Kurt eine Seilsicherung ein. So erreichen wir alle wohlbehalten das Skidepot. Leider ist nun der schönste Teil der Tour vorbei. Der Nebel und die Kälte haben dem gewünschten Sulzschnee einen „Deckel“ verpasst, der nur schwer zu fahren ist. Freude kommt da keine mehr auf! Mühsam erreichen wir die Strasse. Hier werden unsere Beine durch die gefrorenen Alt-Spuren nochmals arg durchgeschüttelt. Wir sind alle froh, als wir den Dorfeingang von San Bernardino unfallfrei erreichen. Trotzdem, es war zum Abschluss eine tolle, abwechslungsreiche aber strenge Tour. Vielen Dank Martin für deine kompetente Leitung und die geleistete, kraftzehrende Spurarbeit.

Samstag, 14. März 2020

Infolge der Ankündigung einer Schlechtwetterfront, frühstücken wir am letzten Tag etwas gemütlicher. Neben den vielen Wolken, soll auch noch Regen kommen. Nachdem wir 3 tolle Tourentage erleben durften, war die Entscheidung bald gefällt. Um 09:30 Uhr verlassen wir San Bernardino im Postauto Richtung Bellinzona.

Dabei waren: Kurt, Erika (Bericht MI), Erwin, Esther, Marcel H., Marcel M., Martin (Leitung, Bericht DO + SA), Thomas (Gast), Rita, Ruedi (Bericht FR)

Stöckli Ski
Maler Stutz
Merisa
Scheuzker
Vanoli
Luzerner Kantonalbank
Truttmann
Allmend Restaurant