Mit dem Voralpenexpress fahren wir von Luzern nach Herisau und finden dort auch nach dem Bahnhofumbau das Abfahrtsgleis des Zuges nach Wasserauen. Nun ist unsere Gruppe komplett. Nein, eigentlich vermissen wir immer noch eine Teilnehmerin.
Nach dem schon bald obligatorischen Kaffeehalt vor dem Abmarsch, teilen wir uns bereits wieder in zwei Gruppen auf. Die gesundheitlich etwas angeschlagenen besteigen die Luftseilbahn zur Ebenalp und wandern von dort gemütlich direkt zum Schäfler. Wir anderen steigen über einen schönen Weg durch den Wald zur Alp Bommen und weiter in Richtung Aescher. Seltsame Töne aus dem Rucksack des Tourenleiters lassen uns kurz nach der Alp Bommen anhalten. Wahrscheinlich habe ich nun Helen das Wochenende verdorben, musste ich sie doch enttäuschen und mitteilen, dass wir bereits auf der Wanderung im Alpstein unterwegs sind und sie sich im Datum geirrt hat. Schade, sie hat sich anscheinend auf diese Tour so gefreut, ist aber nicht in der Lage, uns nachzureisen.
Im Aescher finden wir trotz vieler Leute einen Platz an der Sonne und stärken uns mit einer feinen Rösti und einem Schlorziflade für sechs Personen. Nein Kathrin, auch wenn das Pony noch so süss und zutraulich ist, als Ersatz für den Rasenmäher kannst du es nicht mitnehmen! Wahrscheinlich braucht es der Wirt noch für den Kartoffelnachschub.
Der weitere Aufstieg führt am Wildkirchli vorbei auf die Ebenalp und weiter zur Alp Chlus. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Berggasthaus Schäfler, welches an herrlicher Aussichtslage auf dem Grat steht. Nach dem Bezug der gemütlichen Zimmer, jedes schaut ein wenig anders aus, machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und schauen dem Wolkenspiel an den Altenalp Türmen, am Öhrli, Säntis und Altmann zu. Wir kommen sogar in den Genuss eines Brockengespenstes. Einige schaffen es, diese eher seltene Naturerscheinung zu fotografieren.

Schade, wenn man den schönen Sonnenaufgang unter der warmen Decke verpasst hat. Aber auch später lohnt es sich noch, von dieser Aussichtswarte die verschiedenen Bergketten und unzähligen Gipfel zu bewundern. Nach dem Frühstück verlassen uns Hansjürg und Gabi und steigen in Richtung Wasserauen ab. Wir machen uns trotz der vielen Wolken auf den Weg in Richtung Säntis. Dieser ist auf dem ersten Abschnitt ziemlich ausgesetzt, aber mit Drahtseilen gut gesichert. Aussichtsreich führt er unter den Läden und Altenalp Türmen vorbei zum Lötzlisalpsattel. Kurz danach zwingen uns die ersten Regentropfen, die Schirme und Jacken aus- und den Rucksack wasserdicht einzupacken. Doch schon bald ist der Spuk vorbei und bereits zeigt sich wieder blauer Himmel.
Nach einer kurzen, nebligen Pause in der Hinteren Öhrligrueb beginnt es dann doch etwas länger zu regnen. Nun heisst es vorsichtiger über die glitschigen Steine balancieren. Wir möchten jedenfalls nicht in eines dieser grossen Löcher im Karstgelände stürzen. Eine halbe Stunde später können wir Schirm und Regenschutz wieder versorgen. So haben wir für den Aufstieg zum Sattel zwischen Girenspitz und Säntis die Hände frei. Vor Jahren habe ich diese Wanderung schon einmal begangen und mir ist der Blau Schnee noch gut in Erinnerung, aber nun ist davon nicht mehr viel übrig und der Weg wurde in diesem Teil neu angelegt.
Auf dem Sattel blicken wir in eine neue Welt, welche uns bis anhin verborgen blieb. Ein kühler Wind lässt uns jedoch nicht lange schauen und wir nehmen den letzten, steilen Aufstieg in Angriff. Den Drahtseilen entlang, mit immer kälteren Fingern, steigen wir hinauf zum Eingang in die Katakomben der Gipfelaufbauten. Mit Lift und über Treppen erreichen wir den höchsten Punkt und bestaunen die Aussicht. Später verziehen wir uns in die warme Gaststube des Alten Säntis, wo die hungrigen Mägen beruhigt werden. Leider gibt es heute keinen Schlorzifladen für sechs!
An dieser aussichtsreichen Bergwanderung im Alpsteinmassiv nahmen Cécile, Esther, Gabi, Kathrin, Hansjürg, Ruedi Althaus, Ruedi Oehninger sowie Marcel (Tourenleiter und Bericht) teil.

Stöckli Ski
Maler Stutz
Merisa
Scheuzker
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