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Es war der 13. August. Wir fanden uns im Zuge nach Linthal, zuhinterst im Glarnerland wieder. Doch, wer ist «wir»? Das waren Paul, Kurt (Corrado), Ruedi, Gerhard, Dolores und natürlich wollte auch ich dabei sein. Vor uns, rechts und links türmten sich die Felsmassen auf, so dass jeder Steinadler unten Platz- und oben Höhenangst kriegen musste. «Hier fängt die Welt an», meinte Edy vom Alpentaxi trocken. Nach einem starken Kaffee entflohen wir mit der Seilbahn dem Talboden in luftigere Höhen. Der Weg übers Chalchtrittli war recht gut ausgebaut, verbreitert und die luftigen Stellen mit Ketten versehen, so dass er sich jetzt  weiss-rot-weiss präsentierte.

Nach den 700m Aufstieg erreichten wir froh gelaunt und mit leerem Magen die Muttseehütte. Dunkle Wolken drohten furchteinflössend am westlichen Himmel. Sollten wir es wagen, auf den Ruchi zu steigen ohne plötzlich in einem Gewitter zu enden? Corrado, Gerhard und ich beschlossen, einen extra «Zacken» draufzulegen und bei sich verschlimmernden Verhältnissen die Übung sofort abzubrechen. Wir rannten los. Der Aufstieg war steil, geröllig, felsig, von Allem etwas, nochmals 600m. Höher oben konnten wir sehen, dass westlich hinter dem Nüschenstock keine weiteren Wolken mehr auf uns zukamen; das war eindeutig ideal für uns, und so kraxelten wir weiter. Das Gewitter sollte erst in der kommenden Nacht losbrechen.

Eine fantastische freie Sicht eröffnete sich uns; vor uns ruhte der Muttsee, in der Tiefe sein Bruder, der Limmerensee, weiter westlich der Biferten, Clariden, Gemsfairen. Herrlich «wunderschön und gar nüd tüür». Hinter dem Limmerensee thronte hoch oben das Kistenstöckli mit seinen neckischen 2748m. War das nicht für morgen auf dem Plan? Trotz der alpinen Schönheit sehnten wir uns nach den mehr inneren Werten einer Wanderung, einem erfrischenden Bier in der Hütte, und gesagt, getan. Das Nachtessen in der Hütte schmeckte vorzüglich, und wohl genährt schlief es sich noch besser.

Für den nächsten Tag war schlechteres Wetter angesagt. Also zogen wir sehr früh los und erreichten die Bifertenhütte noch vor dem Marschplan. Wir gönnten uns Kaffee und Kuchen und stiegen alle auf das Kistenstöckli, ein ganz wunderbarer Berg. Eine kurze ausgesetzte und gut mit Ketten gesicherte Passage konnte uns keine Furcht einflössen. Oben angelangt, wieder einmal «wunderschön und gar nüd tüür». Der Biferten jedoch war bereits von dunklen Wolken eingehüllt. «OK Freunde, lasst uns absteigen; wir wollen keine Überraschungen, vor Allem nicht im eher ausgesetzten Gelände». Unterwegs säumten Edelweiss den Weg, «wunderschön und gar nüd tüür». Wir erreichten die Bergstation der Sesselbahn und liessen uns gemütlich aber zügig ins Tal nach Brigels schaukeln. Auf den letzten 20m des Weges fing es an, zu regnen; wir waren kaum 1 Minute unter Dach; da brach ein sintflutartiges Gewitter los; doch wir waren bereits unter Dach. Wenn das kein Timing ist.

Ein wunderschönes Bergerlebnis ging zu Ende. Im Zug halluzinierten wir bereits vom nächsten Jahr «Ja, das Vrenelisgärtli könnten wir uns mal zu Gemüte führen. Wer nicht mitkommen will, kann es sich im Internet runterladen. Es ist schön gewesen mit Euch; ich danke herzlich für die schöne Bergfreundschaft.

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