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Erst wenn man einen köstlichen Espresso im City Bistrò getrunken hat, der einfach besser schmeckt als „Änet äm Gotthard“, ist man im Tessin angekommen. Dir Geri nochmals herzlichen Dank für die offerierte Runde! Mit S-Bahn und Bus erreichen wir kurz vor Mittag die Talstation der Filovia Malvaglia. Hier erleben wir eine böse Überraschung. Die Seilbahn fährt am Morgen nur bis 11 Uhr. Aber wer hat schon das Glück in der Gruppe zwei „Freund und Helferinnen“ zu haben? Das Problem wird von Geraldine rasch gelöst. Alle sind froh, dass uns die zusätzlichen 1000 Hm erspart bleiben. Dagro ist eine herrliche Sonnenterrasse, die zum Verweilen einlädt. Die Aussicht auf das Bleniotal und seine umliegenden Berge ist atemberaubend. Da das Restaurant geschlossen ist, haben wir keine Wahl und nehmen den steilen Anstieg, an staunenden Eseln vorbei, in Angriff. Ab Gordone schlängelt sich der Weg an der Flanke des Val Malvaglia entlang, durch lichten Lärchenwald und mit Blick auf den blauen Stausee in der Tiefe. Leider ist der schöne Weg bald Vergangenheit, denn an der Verbreiterung der Strasse bis zur Alpe di Pozzo wird gerade gebaut. Schade! Nach einer kurzen Pause bei der Alp, mit nagelneuem Alpstall, meistern wir noch die letzten Höhenmeter bis zur Capanna Quarnei. Hier sind wir gut aufgehoben. Gutes Essen und wenig Leute. Wir kriechen rundum zufrieden in die Betten.

Tagwache um vier Uhr. Nach ausgiebigem Frühstück geht es raus in die dunkle Nacht. Der Aufstieg zum Passo del Laghetto hat es in sich. Steil geht es nach oben. Hindernisse sind keine zu bewältigen, ausser den Geissen, die den Weg als Nachtlager bequem finden. Vom Pass haben wir, beim ersten Tageslicht, eine tolle Sicht auf das Val Malvaglia. Jetzt wartet der anspruchsvolle Westgrat auf uns. Die blauen Markierungen sind nicht so leicht auszumachen. Über Steinblöcke und wenig vorhandene Wegspuren gewinnen wir rasch an Höhe. Bei zwei steilen Couloirs können wir unsere Kletterkünste testen. Nun geht es weglos, aber weniger steil weiter bis auf die Höhe von ca. 3200m. Im letzten, steilen Hang zum Gipfelgrat, liegt viel Neuschnee. Geraldine spurt fleissig und mit Ausdauer. So erreichen wir sicher den Grat und werden von der Rundsicht überwältigt. Von hier ist auch das Gipfelkreuz sichtbar, das wir über Steinblöcke kraxelnd, in kurzer Zeit erreichen. Der Wind verdirbt uns jedoch einen längeren Aufenthalt auf dem Rheinwaldhorn, mit 3402m der höchste Gipfel im Ticino. Angeseilt in zwei Seilschaften steigen wir über den Gletscher ab und wechseln beim Adulajoch auf die Westseite und bis zum Ende, des Jahr um Jahr immer kleiner werdenden Gletschers. Nun geht es über Steinblöcke und auf der Gletschermoräne nur noch bergab. Die Cap. Adula UTOE lassen wir rechts liegen und steigen direkt zur Cap. Adula CAS ab. Der Durst und der Hunger sind gross. Gazzosa und „Spaghetti fatti in casa“ sind unsere Rettung. Wir geniessen die einmalige Aussicht von dieser schön gelegenen Hütte. Die vom Hüttenwart offerierten Corretti Grappa sind noch das Tüpfchen auf dem i. Nachdem wir wieder bei Kräften sind, nehmen wir die restlichen 1200 Hm Abstieg unter unsere Füsse. Bis zur Alpe Soi geht es 800m in einem schön angelegten Bergweg Zick-Zack steil bergab. Leider ist auch ab hier der Weg ausgebaut und staubig. Wir sind alle froh, als wir das Val Soi hinter uns lassen können und der Kirchturm von Dangio in Sicht kommt. Vor der Abfahrt des Busses haben wir noch genügend Zeit, unseren strapazierten Füssen, nach 2600 Hm Abstieg, im kühlen Wasser des Brunnens eine Erholung zu gönnen.

Martin, es waren wiederum zwei tolle, eindrückliche Tage im Tessin. In einer einmaligen Landschaft und mit dem Bezwingen eines wunderschönen Gipfels. Für die einwandfreie Planung und sichere Führung herzlichen Dank von uns allen.

Dabei waren: Bastien, Bimi, Claudine, Daniela, Geraldine, Geri, Martin, Rita und Ruedi (Bericht)

Stöckli Ski
Maler Stutz
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Allmend Restaurant