Montag, 16. Juni
Die SBB brachte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den verschiedenen Ausgangsorten pünktlich an den Treffpunkt in Glarus. Das Alpentaxi brachte uns bei teilweise starkem Regen zur Alp Chäseren. Ab hier wanderten wir gemütlich bei angenehmen Temperaturen und ohne Regen zur Glärnischhütte. Nach einer Stärkung vom Kuchenbuffet wurden wir in drei Seilgruppen aufgeteilt und übten die Seiltechnik für den nächsten Tag.
Dienstag, 17. Juni
Am zweiten Tourentag ging es früh los. Um 4:00 Uhr gab es Z’Morge, und um 4:45 Uhr war bereits Abmarsch von der Glärnischhütte. Bei den ersten Anzeichen von Tageslicht liefen wir, teils noch etwas schläfrig, los in Richtung Glärnischfirn. Schon bald wurden die Stirnlampen versorgt, und die ersten Sonnenstrahlen küssten die Gipfel um uns herum.
Steil ging es im Zickzack hoch und bald fanden wir uns im Gletschervorfeld wieder, wo wir die Stöcke gegen den Pickel tauschten und Gstältli und Steigeisen anzogen. Angeseilt betraten wir in unseren drei Seilschaften den Glärnischfirn und stiegen in stetigem Schritt weiter bergauf. Der Schnee war noch hart, die Steigeisen griffen gut, entsprechend kamen wir zügig voran.
Kurz vor 8:00 Uhr erreichten wir die Abseilstelle, an der wir uns kurz ausruhten und umseilten. Die Kletterpartie zum Grat aufs Vrenelisgärtli war herausfordernd; erst im dritten Anlauf gelang es der Seilschaft mit den kürzesten Beinen, den Abstieg zu meistern. Der Weg über den Grat zum Gipfel war einfacher, und gegen 10:00 Uhr standen wir oben. Wir gönnten uns eine wohlverdiente Pause und tankten neue Energie für den bevorstehenden langen Abstieg.
Nach fast 24 Stunden ohne Netz konnten viele nicht wiederstehen, die Verbindung auf dem Gipfel zu nutzen und ein Lebenszeichen ins Tal zu schicken. Nach Sonne, Verpflegung und dem obligatorischen Gipfelfoto machten wir uns nach etwa einer Stunde wieder an den Abstieg.
Schon bald standen wir wieder an der Abseilstelle, die es nun hochzuklettern galt. Je nach Beinlänge ging dies schneller oder langsamer. Oben angekommen montierten wir erneut die Steigeisen und seilten uns um für den Abstieg über den Glärnischfirn, der nun bei weichem Schnee rasant verlief. Wieder auf dem Schotter angekommen, legten wir Steigeisen, Gstältli und Jacken ab und machten uns auf die Suche nach unseren Wanderstöcken, die wir deponiert hatten.
Der restliche Abstieg bis zur Glärnischhütte ging schnell. Mit wachen Augen entdeckten wir den Weg jetzt ganz neu. Kurz nach 14:00 Uhr trafen wir wieder bei der Hütte ein, wo wir eine Pause einlegten und die vom ESV offerierten Getränke genossen. Da die Helikopter-Crew, die eine Kaffeepause in der Glärnischhütte machte, uns nicht mit ins Tal nehmen konnte, machten wir uns auf die letzten 800 Höhenmeter bis zur Chäseren.
Mit fast 4’000 Höhenmetern (Auf- und Abstieg) in den Beinen über die letzten beiden Tage freuten wir uns alle über das Taxi, das uns bis nach Glarus an den Bahnhof brachte – wo sich unsere Wege nach einer wunderschönen Tour wieder trennten.
Dabei waren: Christine, Christof (Organisator + Seilführer), Corrado, Erika, Esther, Gerhard (Seilführer), Manuela (Bericht), Martin (Seilführer), Maya (Bericht), Monika, Uta, Walter und Zeno.













