4 Wanderer trafen sich in Luzern zur Fahrt nach Göschenen. Das Wetter war bedeckt, aber sollte trocken bleiben. Trotzdem haben wir uns entschlossen, ab Göschenen mit dem Postauto bis zur Abzweigung Voralp zu fahren. Durch das Voralptal wanderten wir gemütlich in 2 ½ Stunden zur Voralphütte, wo wir genügend Zeit hatten einen Jass zu klopfen und den nächsten Tag zu besprechen.
Am Montag stiegen Blanca und Margrit auf dem Hüttenweg wieder zur Haltestelle «Abzw. Voralp» hinunter. Mit dem Postauto fuhren die beiden zum Göscheneralpsee hinauf. Nach einer Stärkung im Restaurant Dammagletscher nahmen sie den Hüttenaufstieg zur Bergseehütte unter die Füsse.
Paul und Hans nahmen den blau-weiss markierten Bergweg über den Passübergang am Horefellistock und die Bergseeschijenlücke unter die Wanderschuhe. Auf der Bergseeschijenlücke stülpten wir die Klettersteigsets über, um die Schlüsselstelle zu überwinden. Ein schmales Band, das sich durch eine Granitwand zieht. Leider war die Sicht (leichter Nebel) nicht gerade überwältigend, trotzdem haben wir die Tour genossen.
Am Nachmittag waren wir wieder vereint und konnten das Jassen wieder aufnehmen. Gegen 16 Uhr ist auch unser Obmann Martin, genannt Chläusu, in der Bergseehütte angekommen. Er ist von der Salbithütte über die Voralphütte auf die Bergseehütte gewandert oder gesprintet. Chläusu hat die Schlüsselstelle natürlich ohne Klettergurt gemeistert. Warum auch unnötiges Material anziehen.
Am Dienstag wurde die Gruppe neu gemischelt. Martin und Paul nahmen den Höhenweg über Vorder Mur – Hinter Mur unter die Bergschuhe. Eine lohnende Tour, wie beide später berichteten.
Blanca, Margrit und Hans stiegen «Auf den Berg» hinunter, auch das kann man im Urnerland und wanderten auf dem Hüttenweg via «Vorder Röti» zur Chelenalphütte. Gemütlich und bei Sonnenschein sind wir in der Hütte angekommen. Nachdem ich der Hüttenwartin erklärt hatte, dass unsere Gruppe einzeln bei der Hütte eintreffen werde, konnten wir uns einem «Chelenalp-Plättli» zuwenden. Wir wurden gerade fertig damit, als Paul bei der Hütte eintraf. Martin hatte noch nicht genug und stieg von der Abzweigung Chelenalphütte / Bergseehütte noch eine Stunde Richtung Sustenlimi bis zum Brunnenfirn hoch. Das hatte den Vorteil dass wir ohne schlechtes Gewissen das Jassen fortsetzen konnten, ohne dass einer zuschauen musste.
Am Mittwoch sind wir, oh Wunder, gemeinsam gestartet. Alle Fünf zur gleichen Zeit in die gleiche Richtung. Allerdings nicht für lange. Eine Stunde bis zur «Hinter Röti», dann trennten sich unsere Wege wieder. Blanca und Margrit wanderten über «Vorder Röti» auf der rechten Seeseite um den Göscheneralpsee zum Restaurant Dammagletscher. Schon wieder.
Paul, Martin und Hans nahmen ab «Hinter Röti» den blau-weiss markierten Bergweg zur Dammahütte in Angriff. Steil und schweisstreibend ging es bergan. Der alte Mann kam gehörig ins Schwitzen aber zwischen Paul und Martin habe ich mich trotzdem wohl gefühlt. Dann durften wir die Klettergurte montieren, denn das Dessert wartete noch auf uns. Der Klettersteig Dammahütte musste überwunden werden. Kletterzeit: 1 ¼. Stunde; Höhenunterschied: 115 m; Länge: 190 m ! Also ziemlich steil. Nach der Überwindung erreichten wir in 5 Min. die Dammahütte wo wir uns eine Suppe gönnten. Und etwas zu trinken natürlich. Bald nahmen wir den Abstieg zum Göscheneralpsee unter die Füsse. Auf dem Staudamm trafen wir wieder auf unsere beiden Begleiterinnen, die uns schon seit geraumer Zeit erwarteten. Nach einer letzten Stärkung bestiegen wir um 16:15 Uhr das Postauto nach Göschenen. Martin reiste weiter nach Bellinzona und die anderen vier kehrten zufrieden nach Luzern bzw. nach Bern zurück.
4 wunderbare Tage sind ohne Blessuren und bei gutem Wetter vorüber gegangen. Das Essen in den einzelnen SAC-Hütten war gut und reichlich. Die Kameradschaft vorzüglich. Wir haben viel gelacht. Nicht beim Jassen, denn das ist eine ernste Angelegenheit.
Vielen Dank an Blanca, Margrit, Paul und Martin. Ich habe mir wieder einen Traum erfüllt. Hans