Wir können uns, der Wetterprognose sei Dank, auf zwei sonnige Tage im Calfeisental freuen. Das Postauto bringt uns von Bad-Ragaz über die imposante, die Tamina-Schlucht in einer Höhe von 200 m überspannende Brücke, bis zur Staumauer des Gigerwaldsees. Auf der Alpstrasse, mit schönen Ausblicken auf den See, erreichen wir bald den kleinen historischen Valserweiler Sankt Martin aus dem 14. Jahundert. Die Valser sind über das „Trinser-Fürggeli“ eingewandert und haben das Tal von oben besiedelt. Es lebten in dieser Abgeschiedenheit 12 kinderreiche Familien mit 100 Personen und trotzten der wilden Natur. Was brauchte das für Mut, Kraft und Ausdauer um hier zu überleben? Nach einer kurzen Rast erreichen wir auf einem glitschigen, nassen Bergweg und nach der Querung von mehreren tiefen, durch Bergbäche ausgewaschenen Gräben, die Alpwirtschaft Sardona (1743m). Hier nicht einzukehren, wäre ein Fehler. Der von der Südtiroler Sennerin zubereitete Apfelstrudel, schmeckte herrlich. Marcel vielen Dank für die offerierte Runde. Gut zu sehen war von hier unser Tagesziel, die Sardonahütte auf dem Felsvorsprung. Der Bergweg bis dort ist kraftsparend angelegt und so erreichen wir nach etwas mehr als einer Stunde die Hütte auf 2161m. Ein wunderschöner Platz! Am blauen Himmel bewundern wir den Flug von Adler und Bartgeier. Mit „Spaghetti Carbonara“ stärken wir uns für den nächsten Tag.
Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir um 7 Uhr. Es geht sofort steil nach oben. Die Wegspuren sind gut zu erkennen. Immer den „Steinmännchen“ nach. Wir erreichen die Hochebene, die noch nicht lange vom Gletscher befreit ist. Christof, der vor einigen Jahren hier war, staunt über die, durch den verschwunden Gletscher verursachte Veränderung. Trotzdem finden wir den Einstieg in die Wand, wo wir uns anseilen. Die Kletterei ist eine kleine Herausforderung. Da es warm und trocken ist jedoch ein wahres Vergnügen. Am Grat erreichen wir die ersten Schneefelder. Nun geht es nicht mehr allzu steil bis zum Gipfelkreuz des Piz Sardona auf 3057m. Wir geniessen die fantastische Aussicht auf X Gipfel. Zuerst der Abstieg zum Surenjoch und dann noch zwei kleinere Aufstiege, bevor wir auf dem Gipfel des Piz Segnas (3098m) stehen. Der Abstieg über die steile Flanke, nach dem 600m tiefer gelegenen „Muleg da Strels“, ist nicht einfach. Christof findet, dank seiner Erfahrung, intuitiv den richtigen Weg. Die Steigeisen ermöglichen uns in diesem schwierigen Gelände, ein sicheres Gehen. Aber wir sind alle froh als wir den Talboden erreichen. Nun geht es auf dem Bergweg, mit schönem Blick auf die eindrückliche Schwemmebene „Segnas Sut“ dem Grap Grisch entlang zur Bergstation der Graubahn. Diese erreichen wir nach dem letzten Aufstieg. Mit Blick auf die Uhr, treffen wir um 16.20 h bei der Bergstation Nagens ein. Letzte Talfahrt um 16.30 Uhr! Die Gondelbahn bringt uns nach Flims. Wir geniessen es, dass wir vor der Abfahrt des Postautos noch Zeit haben unseren Durst zu löschen.
Christof vielen Dank von uns allen, Monika, Cécile, Marcel, Corrado, Paul und Ruedi, denen du diese anspruchsvolle und abwechslungsreiche Bergtour ermöglicht hast.
Tourenbericht erstellt durch Ruedi; Fotos von Christof, Monika, Corrado und Marcel