Gut gelaunt, da das Wetter einiges besser ist  als auf unserer 1. Skitour, fahren wir mit der Zentralbahn Richtung Niederrickenbach. Das sind: Dani (Tourenleiter), Paul, noch geschwächt von der Boosterimpfung, Gerri, Urs, Marcel, Cécile und Ruedi. In Stans, wo Corrado zusteigt, erste Aufregung. Er vergisst fast seinen Rucksack auf dem Perron. Zum Glück ist dies der einzige Zwischenfall auf unserer Tour. Bei der Talstation der Seilbahn, treffen wir Erwin und unsere zwei Gäste vom Skiklub Malters: Barbara und Dani 2. Die Bahn bringt uns auf die Sonnenterasse Niederrickenbach, seit Jahrhunderten ein Ort der Kraft und Inspiration. Hier auf 1200 m, in dieser wohltuenden Stille, kann man den Alltag vergessen. In der Ferne unser heutiges Tagesziel, der Brisen 2404 m.

Niederrickenbach, ist seit über 450 Jahren ein Wallfahrtsort. Nach der Legende brachte ein Hirtenknabe das Gnadenbild aus dem Berner Oberland nach Niederrickenbach. Er soll es zur Zeit der Reformation vor dem Verbrennen gerettet haben. Im Frühjahr 1529 trug er die Holzfigur auf die Alp und stellte sie in einen hohlen Ahornbaum, um täglich davor zu beten. Im Herbst liess sich das Bild auch mit grösster Kraft nicht mehr entfernen. Erst als man einen Bildstock und später eine Kapelle baute, liess sich das Bild dahin übertragen. Auch in der heutigen Zeit finden sich wieder viele Pilger bei der Muttergottes vom Ahorn ein.

Leider haben wir Tourenfahrer keine Zeit, unsere Anliegen vorzutragen. In gemächlichem Tempo steigen wir, dem Sommerweg entlang, zum Ahorn. Nach dem Brändlisboden verlassen wir den Weg zum Brisenhaus und auf leicht zu gehender Spur, gewinnen wir Höhenmeter um Höhenmeter. Im Wald hat es schönen Pulverschnee, der uns träumen lässt. Auf der Höhe von ca. 1850 m, beim Steinalper Tribet, machen wir Pause. Die Schneefahnen am Brisengrat lassen ahnen, dass die Mittagspause nicht so ruhig werden wird, wie wir sie uns wünschen. Der Aufstieg zum Steinalper Jochli ist heute super zu gehen. Auch ohne Harscheisen, ist der sonst gerne vereiste Steilhang, problemlos zu bezwingen. Die Querung der Flanke unter dem Brisen ist etwas mühsamer. Der  Aufstieg zum Sattel fordert Kraft und einige Spitzkehren. Wir tragen die Ski noch 50 Höhenmeter zum Skitdepot, damit wir später einen guten Einstieg in den steilen Gipfelhang haben. Zu Fuss erklimmen wir den Gipfel auf dem Sommerweg, der trotz einiger eisigen Stellen aper und gut zu begehen ist. Wir machen, auch wenn wir gerne auf den Wind verzichtet hätten, Mittagspause. Wir nehmen uns Zeit, und geniessen die herrliche Rundsicht auf die Bergwelt und den Blick auf den blauen Vierwaldstättersee, da sich in der Zwischenzeit die Nebeldecke aufgelöst hat.

Die Abfahrt fordert uns heraus, denn der Schnee ist sehr unterschiedlich. Pulver, leichter Harst und Wind gepresster Schnee, verlangen unser ganzes skifahrerisches Können. Via Mälchboden – Planggen,  erreichen wir den Alpboden. Jetzt noch mit Stockeinsatz der Strasse entlang zum Ausgangsort zurück. Auf der Terrasse vom Pilgerhaus löschen wir unseren Durst und lassen uns von den  letzten, warmen  Sonnenstrahlen verwöhnen, bevor die Wolken der Schlechtwetterfront von Westen, uns frösteln lassen. Es war eine tolle, anspruchsvolle Tour. Dani vielen Dank für die Planung und die perfekte Aufstiegsspur. Auch Dank an die Vereinskasse für die offerierte Runde. Wir freuen uns auf die nächste gemeinsameTour.

Ruedi Althaus 25.12.2021

Fotos von Barbara, beiden Danis, Urs und Marcel

Stöckli Ski
Maler Stutz
Merisa
Scheuzker
Vanoli
Luzerner Kantonalbank
Truttmann
Allmend Restaurant